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Südafrikanische Weingüter in fremden Händen

Ausverkauf südafrikanischer Weingüter?

Tatsache ist, daß ausländische Investoren inzwischen an rund 100 südafrikanischen Weingütern beteiligt sind, was etwa 16 % ausmacht. Die neuen Besitzer sind meist Niederländer, Franzosen, Briten, Deutsche, Amerikaner und Schweizer. In letzter Zeit häufen sich auch Interessenten aus Singapur, Israel, Australien, Russland und Kongo. Vielen ist bekannt, dass die südafrikanische Weinindustrie Ausländern ihren Erfolg zu verdanken hat.

 

Historische Entwicklung


Die Dutch East India Company war der erste ausländische Investor vor Ort, kurz nachdem Jan van Riebeeck 1652 die Kapkolonie gründete. Simon van der Stel, ebenfalls ein Ausländer, brachte sich mit den Richtlinien für die Traubenindustrie ein, sowie mit wertvollen Praktiken zur Weingewinnung in Constantia, die nach wie vor noch Gültigkeit haben.
Einen zusätzlichen Vorteil für die Weinindustrie brachten die französischen Hugenotten mit.

 

Gegenwart


Die erste Kaufwelle für südafrikanische Weingüter fand in den achtziger Jahren statt. Einige unerschrockene Investoren, die sich vom südafrikanischen Paria Status nicht hindern ließen, nutzten die Gunst der Stunde und kauften zu sehr niedrigen Immobilienpreisen. Einer dieser Pioniere war der  deutsche Bankier Hans Joachim Schreiber, der in der Region Stellenbosch zwei Farmen, Stellenzicht und Neethlingshof erwarb. Er begann mit einem umfassenden Renovierungsprogramm und entschied sich für die Neupflanzung von Weinbergen, um Weine im neuen Stil zu produzieren. Seitdem gab es unzählige andere und die Käufe nach 1994 nahmen Fahrt auf, sowohl was das Volumen, als auch den Wert anging.  Man muß zugeben, daß dadurch die Weiterentwicklung der südafrikanischen  Weinindustrie möglich war.


Eine kalifornische Winzerin, namens Zelma Long veranschaulicht diese Entwicklung auf wunderbare Weise. Long, eine altehrwürdige Ikone der Branche, gründete 1997, zusammen mit ihrem Ehemann, dem Winzer Phil Freeze, Vilafonté in Paarl. Mike Ratcliffe, Miteigentümer des Weinguts erklärt, Long hat die Möglichkeit etwas zu tun, was zuvor noch niemand gemacht hat: einen südafrikanischen Wein, speziell für den amerikanischen Weinmarkt zu kreieren.
Die Beiden sind stolz darauf, des ihnen das über einen langen Zeitraum hinweg gelungen ist.


Eine andere echte Erfolgsstory dreht sich um die faranzösische Vorreiterin May- Eliane de Lencquesaing. Nachdem sie 2003 in Ida's Valley (gleich neben Stellenbosch) eine heruntergekommene Obstfarm kaufte, begann ein langer, mühsamer Prozeß, der die Farm in ein vorbildliches Weingut verwandelte. Straßen mußten gebaut werden, Weinberge neu angelegt, die Wirtschaftsgebäude mußten restauriert und ein Keller erichtet werden. Ein Projekt dieser Größenordnung wäre für jeden Großgrundbesitzer eine Herausforderung. De Lencquesaing  gelang es, dieses Unternehmen kurz vor ihrem 80.Geburtstag  umzusetzten. Glenelly hat sich mittlerweile zu einer florierenden Weinfarm gemausert und exportiert 60% seiner Produktion.


Paul Boutinot, Besitzer von Waterkloof, ist eine weiter Person, die es geschafft hat, auf der Sprosse ausländischer Investoren Fuß zu fassen. Nach einer klassischen Ausbildung im britischen Weinhandel Anfang der 70er Jahre gründete Paul 1980 sein eigenes erfolgreiches Weinimportgeschäft, Boutinot. 1993 begann er mit der Suche nach einer eigenen Farm. Er fand jedoch bald heraus, das die klassischen Lagen, um natürlich ausbalanciertes Traubengut anzubauen, wie Cote d'Or, Chablis, Paulliac, Barolo, usw., entweder nicht verfügbar oder unerschwinglich waren. Erst 10 Jahre später trug seine Suche Früchte, als er ein kleines Gebiet an den Hängen des Schapenbergs zwischen den Hottentot Hollands und den Helderberg Bergen fand.
So wurde Waterkloof geboren.  
2013 hat Paul sein internationales Weingeschäft an sein Managmentteam verkauft, um sich voll uns ganz auf Waterkloof und die Umwandlung in eine biodynamische Farm zu konzentrieren. Zusammen mit Farmmmanager Christiaan Loots, gelang es ihm aus der 120 ha großen Farm das Juwel der Biodiversität zu machen, das es heute ist. Pauls echte Liebe und Fürsorge für das Land ist deutlich sichtbar - Waterkloof ist eines der ersten südafrikanischen Weingüter, das den WWF Status und den Wine Initative Champion Status erhielt. Seine Investitionen auf der Farm sind nicht die eines klassischen ausländischen Lifestyle Investors, sondern die eines praktischen, engagierten Unternehmer und Winzer.

Der  deutsche Geschäftsmann Prof. Peter Löw ist eine weitere Persönlichkeit, die viel zur floriernden südafrikanischen Weinindustrie beigetragen hat. Löw, eine Schlüsselfigur in der LIVIA Investmentgruppe, hat  2015 Vergenoegd, bei Stellenbosch gekauft und ein enormes Sanierungs- und Renovierungsprogramm für die verschiedenen historischen und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude vorangetrieben.

Wenn man von ausländischen Investoren auf dem südafrikanschen Weinmarkt spricht, darf ein Name nicht fehlen, Anjaljit Singh, einer der erfolreichsten Unternehmer Indiens.
Seine erste Investition in südafrikanische Immobilien machte Singh 2012, als er Klein Dassenberg in Franschhoek kaufte. Bald darauf wurde Ortloff und Dieu Donne erworben. Die drei angerenzenden Farmen bilden jetzt Leeu Estate, die erste Weintourismus Initative Südafrikas, eines indischen Investors.
Singh hat sein Möglichstes getan, um das Erbe der Region zu erhalten, wie z.B. die Restaurierung des historischen Herrenhauses, das jetzt in der Bibliothek Erinnerungsstücke an Gandhi und Mandela enthält.
Franschhoek selbst hat ebenso von den Bauarbeiten profitiert, mit 400 mehr Arbeitsplätzen und einer engen Zusammenarbeit verschiedener Wohltätigkeitorganisationen bringt Singh sich in die Gemeinde ein.
2013 unterzeichnete Singh ein Joint Venture mit dem Kultwinzerpaar Chris und Andrea Mullineux zu jeweils 50%.
Das Weingut wurde in Mullineux- Leeu Family Wines umbenannt, aus Respekt für das gemeinsam Erreichte. "Es war das erste Mal, das ich zugestimmt hatte, einem meiner Unternehmen, einen anderen Namen als Leeu zu geben", sagt Singh.(Singh bedeutet in Sanskrit auch Löwe, oder afrikaans eben Leeu)

Noch eine erwähnenswerte Farm ist Marianne, ein Boutique Weingut am Fuße des Simonsberg Valley, etwas außerhalb von Stellenbosch, das dem Franzosen Christian Dauriac gehört. Dauriac, dem drei Schlösser im Bordeaux gehören erfüllte sich seinen Traum am Kap 2014. Natürlich ist er Franzose durch und durch und huldigt das 2000 Jahre alte Weinkulturerbe Frankreichs. Nichtsdestotrotz würdigt er das Terroir am Kap und möchte den Stil der alten und der neuen Welt vereinen.

Auch Stellenzicht Vineyards wurde 2017 von Ernie Els Wines übernommen, wo Baron Hans von Staff-Reitzenstein seit 2015 Mehrheitsaktionär ist.
Louis Strydom, MD und Winzer von Ernie Else erklärt, das der gesamte betrieb der Stellenzicht Farm neu organisiert wird Viele der alten Weinberge sind krank und müssen entfernt und neu angepflanz weden . Dies erfolgt nach einer ausführlichen Bodenanalyse. Der Kauf war zweifelsohne eine gute Sache für Stellenzicht und damit für die Weine am Kap.

Eine weitere Ankündigung von Ad Vini im Frühjahr 2018, war, dass sie die Mehrheitsbeteiligung an Stellenbosch Vinyards übernommen haben. Das an der Pariser Börse notierte französische Weinvertriebsunternehmen hat bereits Anteile an L'Avenir, Ken Forrester Vineyards, Le Bonheur Wine Estate und Maison du Cap. Ken Forrester, der weiterhin CEO seines Unternehmens bleibt, meint, die Übernahme wird der Weinproduktion in Südafrika einen Schub geben, aus der  Partnerschaft werden sich fantastische Synergien entwickeln und die Türen zum internationalen Markt öffnen.

2018 war auch für Quoin Rock eine Art Wiederbelebung. Nach sechs Jahren sorgfältiger Renovierung und Restaurierung hat das Weingut wieder seine Tore geöffnet. Der neue ukrainische Besitzer, Vitaly Gaiguk hat sich 2012 in die Weinregion am Kap verliebt und enorme Energie und Liebe in das vernachlässigte Weingut gesteckt. Neben der Modernisierung der Technologie, ist auch das Team rund um dem Weinanbau neu, um den Prozess der "Wiederbelebung" zu überwachen.

 

Stimmen aus der südafrikanischen Weinindustrie

Man muß bedenken, das die Investitionen wohlhabender Eigentümer die in ihre Immobilien investieren, diese überleben. Laurence Graff hat beispielsweise die virenzerstörten Weinberge und heruntergekommenen  Gebäude von Delair zu einem der bemerkenswertesten Weingüter der Welt gemacht.
Es gibt viele Fälle, bei denen die Besitzer früherer Weingüter nicht über das nötige Kapital verfügten, um diese wertvollen Vermögenswerte auf dem erforderlichen Niveau zu versorgen.


Auch Andre Morgenthal, der während seiner Karriere im Weintourismus tätig war und derzeit das Old Vine Projekt leitet, fällt direkt in das pro-ausländische Investitionslager. Er erklärt, dass der Zufluß von ausländischem Kapital die Rehabilitation, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Weiterentwicklung von Weingütern ermöglicht, die dringend erforderlich sind, um internationale Standards zu erreichen.


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